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Bayern Für Anfänger - Zu Fuß Und Mit Dem Fahrrad

Aktualisiert: 28. März 2023


Die letzte Woche hatte ich eine ganz besondere Aufgabe. Es war eine herausfordernde, interessante und schöne Aufgabe. Sie verlangte Dinge von mir ab, mit denen ich mich zuvor nur wenig beschäftigt hatte und war doch alle Mühen wert, die zur Bewältigung notwendig waren. Und um das Rätsel aufzulösen, möchte ich euch jetzt erklären, worum bei dieser Aufgabe ging.


Ich war mit meiner Freundin in Bayern unterwegs. Und auch wenn sich da jetzt vielleicht erst einmal einfacher anhört, als ich es dargestellt habe, gab es doch eine zentrale Herausforderung: Meine Freundin kommt aus Berlin. Und während man viele positive Dinge über die Berliner sagen kann, so sind sie doch nicht für ihre natürliche Prädisposition als Alpinisten bekannt.

 
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BOL Osterseen Runde
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Dementsprechend galt es leichte, aber trotzdem schöne Ausflüge zu finden. Und weil es manchmal auch nicht schaden kann, ein paar ganz entspannte Touren zu kennen, wollte ich jetzt mit euch zwei dieser Ausflüge teilen.


Die Wanderung auf das Wildalpjoch

In der Mitte ist das Wildalpjoch zu sehen und auf der rechten Seite die Kaserwand vom Parkplatz
Das Wildalpjoch (Mitte) und die Kaserwand (Rechts) vom Parkplatz "Unteres Sudelfeld 6" aus

Die Wanderung auf das Wildalpjoch beginnt für uns am Parkplatz mit der Adresse "Unteres Sudelfeld 6", direkt hinter dem Sudelfeldpass. Hier folgen wir zunächst einem kopfsteingepflasterten Weg bergauf bis zu den Häusern oberhalb des Platzes. Wir umrunden den Bergbauernhof auf seiner linken Seite und entdecken direkt dahinter einen kleinen Trampelpfad, der zwar nicht als Wanderweg ausgewiesen ist, uns aber dennoch durch den Bergwald langsam aufwärts führt.

Wenn der Weg am Hang eine Rechtskurve vollführt und wir aus dem Wald heraustreten, finden wir uns auf einer schönen Almwiese wieder. Ab hier bieten sich gelegentlich kleine Pausen an, denn je höher wir steigen, desto spektakulärer wird die Aussicht hinter uns. Am Anfang sehen wir hauptsächlich das Sudelfeld-Skigebiet, doch mit jedem Höhenmeter, den wir bewältigen, kommen neue Berge und Bergketten ins Blickfeld, bis wir schließlich einen Rundumblick über Chiemgauer Alpen, Kaisergebirge, Brandenberger Alpen und noch weiter auf die dahinter gelegenen Höhenzüge genießen können.

Nach etwa hundert Höhenmetern endet unser Trampelpfad an einer asphaltierten Straße, kurz unterhalb einer Materialseilbahn. Wenige Meter legen wir auf der Fahrstraße zurück, dann zweigt nach rechts der nächste Weg ab. Von hier an aus nehmen die Schwierigkeiten ein wenig zu, der Pfad wird steiler und gelegentlich verlangen einzelne Stellen ein gutes Maß an Trittsicherheit oder den Einsatz von Händen.

Der Wanderweg mit ein paar Schneeresten zu beiden Seiten auf halber Höhe zum Wildalpjoch
Der Wanderweg und die Schneereste auf halber Höhe

Nach weitern 130 Höhenmetern erreichen wir dann erneut die asphaltierte Straße, der wir dieses mal ein Stück länger bis zu ihrem Ende folgen. Hier finden wir uns an einer kleinen Almhütte am niedrigsten Punkt eines Talkessels wieder. Dieser wird von Bärenstein, Lacherspitze sowie dem Seewandköpfl gebildet und setzt sich dann nach Westen hin zum Wildalpjoch und zur Kaserwand fort. Wir erklimmen von hier an die nördliche Wand des Kessels, immer unterhalb des Seewandköpfels. Der Weg führt uns abermals durch einen schattigen Bergwald und ist im Frühjahr deswegen auch dann noch oft vereist, wenn der Pfad bis hierher schneefrei war.


Die Alm markiert auch, dass jetzt gut die Hälfte des Anstieges geschafft ist, und bietet sich somit als exzellenter Platz für eine längere Pause an. Danach führt uns der eben schon erwähnte Pfad durch den Wald, bis er ca. hundert Höhenmeter unterhalb des Gipfelkreuzes wieder auf einer Bergwiese landet. Ein letztes Mal wird der Weg jetzt noch steiler und fordernder, dann ist der Gipfel erreicht. Wer die Tour etwas abkürzen mag, der kann schon am Seewandköpfel zu seinem Gipfelglück gelangen, wer aber Ausdauer und jede Menge Trittsicherheit über hat, kann hier an dieser Stelle die anspruchsvollere Gipfelüberschreitung zur Kaserwand beginnen. Die erfordert nicht nur deutlich mehr Kraft, sondern auch mehrere Kraxelpassagen.

Sonniger Ausblick auf das Sudelfeld und auf die Chiemgauer Alpen bei Wanderungen im Frühling
Ausblick aufs Sudelfeld und Chiemgauer Alpen

Wir für unseren Teil sind schon am Seewandköpfel wieder umgekehrt, da meiner Freundin die für sie ungewohnte Höhenluft zu schaffen machte. Für den Abstieg entlang des Anfang März noch vereisten Weges zahlte es sich zudem aus, dass wir Grödeln dabei hatten. Dennoch war die Tour für uns ein Erfolg und als Erste Bergtour für einen Stadtmenschen vielleicht sogar etwas zu fordernd. Dafür ging es dann am nächsten Tag ganz entspannt zu.


Mit dem Fahrrad um die Osterseen

Der Radweg entlang des großen Ostersees
Entlang des Großen Ostersees

Die Runde um die Osterseen, die wir einen Tag nach unserer Wanderung zum Wildalpjoch radelten, ist eine sehr kurze, dafür aber unglaublich schöne Tour. Die Strecke ist mit lediglich 17 Kilometern und 150 Höhenmetern auch für jeden Gelegenheitsradler gut zu schaffen. Und das traumhaft schöne Naturschutzgebiet um die Osterseen herum sind allemal einen Besuch wert.

Unsere Tour beginnt gleich am Wanderparkplatz "Große Osterseen", der an der Seeshaupter Straße (ST2063) kurz vor Iffeldorf liegt. Direkt hinter dem Parkplatz überqueren wir den Bahndamm auf einem unbeschrankten Übergang und radeln entlang eines Schotterweges langsam nordwärts. Schon jetzt bietet sich über den See hinweg ein großartiger Blick auf das Alpenpanorama. Wir lassen uns davon aber nicht zu lange aufhalten und fahren immer am Seeufer entlang. Durch ein kleines Waldstück gelangen wir schließlich zum Ausfluss des sogenannten Ameisensees, den wir auf einer schmalen Brücke überqueren. Queren müssen wir kurz danach auch Bahnschienen und die Staatstraße, der wir jetzt auf einem gut fahrbaren Pfad direkt auf ihrer rechten Seite folgen.

Der Lustsee, der direkt am Radweg rum um die Osterseen liegt.
Der Blick auf den Lustsee

Wenn sich der Weg wieder nach rechts von der Staatsstraße entfernt, können wir den sogenannten Kindsbrunnen, eine kleine Quelle direkt am Lustsee, entdecken. Nach einer kleinen Pause können wir nun weiter dem Schotterpfad entlang der Moorwiesen folgen, bis wir den Stadtrand von Seeshaupt erreichen. Hier winden wir uns ein wenig durch die Nebenstraßen, bis wir am Dampfersteg Seeshaupt ankommen und dort den Ausblick auf den Starnberger See genießen können.

Der Blick auf den Starnberger See, der sich direkt auf dem Weg der Radtour befindet.
Und auf den Starnberger See

Nach der kleinen Pause am Seeufer geht es zurück dem Schild zu den Osterseen nach, nur dass wir gleich dahinter rechts auf die Bahnhofsstraße und danach links auf den Ferchenseeweg abbiegen. Dem folgen wir bis zur Osterseestraße, die wir gerade überqueren und dann finden wir uns endlich auf dem nächsten Schotterweg wieder. Auf dem radeln wir parallel zu den Bahnschienen südwärts. Der Weg wird jetzt immer wieder von Wurzeln durchbrochen, die technisch versierten Mountainbikern eine Chance geben, ihr Fahrkönnen zu testen. Für alle anderen sind diese Abschnitte so kurz, dass auch Absteigen und Schieben nicht unangenehm wird.


Nach der letzten und fordernsten dieser Wurzelpassagen queren wir wieder den Bahndamm nach rechts und erreichen gleich danach den Ferchensee. Es folgen ca. zwei Kilometer leichtes Auf und Ab über eine Schotterstraße, bis wir rechts auf den nächsten asphaltierten Weg abbiegen.

Es geht vorbei an der Herzklinik in Unterlauterbach und hiernach in einem weiteren Auf und Ab Stück entlang des Großen Ostersees. Nicht verpassen dürfen wir dann den kleinen unscheinbaren Schotterweg, auf den wir schlussendlich nach links einbiegen. Auf diesem gelangen wir zu einer besonderen landschaftlichen Schönheit der Gegend: die sogenannte Blauen Gumpe. Auch wenn das Wasser der Seen überall in einem surrealen türkis-grün zu leuchten scheint, hier an dieser Stelle ist es besonders farbenprächtig.


Kurz nach dieser Naturschönheit erreichen wir den Badeplatz am Südufer des Großen Ostersees, wo sich ebenso eine kleine Pause lohnt. Und nach einem erfrischenden Bad ist es nur noch eine kurze Fahrt zurück bis zu unserem Parkplatz.

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