Winterwanderung zur Grindelalmschneid
Aktualisiert: 18. Dez. 2022
Die Wanderung am von Schliersee zum Grindelalmschneid ist eine kurze, einfache, hervorragend mit den Öffentlichen zu erreichende Wintertour in den Bayrischen Voralpen. Ich selbst habe diese Tour kurz nach Neujahr mit meinen Eltern gemacht. Und auch wenn ich die letzten Wochen immer von etwas größere Projekten zu berichten habe, wollte ich euch diesen Ausflugstipp nicht vorenthalten.
Die Tour von München wunderbar und umweltfreundlich mit den bayrischen Regionalbahnen zu erreichen. Diese Fahren einmal stündlich vom Hauptbahnhof an den Schliersee und ist gerade an den hoch-frequentierten Wochenenden schneller am Ziel als die meisten Autofahrer. Vom Bahnhof aus geht es dann zunächst durch die Stadt in Richtung des Hennererhofs.
Hier können wir, je nachdem, wie früh wir dran sind, eine kurze Pause machen und interessiert das Ballett der Münchner Autofahrer Beobachten. Diese versuchen verzweifelt, sich auf dem übervollen Wanderparkplatz in die letzte Lücke zu zwängen. Je nach Schnee und Wetterlage können wir auch hier am Parkplatz bereits unsere Grödeln anlegen. In dem Fall meiner Tour lagen frische, griffige Schneeflocken auf allen Wegen, weswegen die Eisen für mich nicht notwendig waren. Doch da der Abstieg unserer Wanderung weitergehend auf den Südhängen des Berges entlangführt, kann die Route unter Umständen sehr vereist sein. Schneeschuhe sind außer nach ergiebigem Neuschnee vermutlich Overkill für diese Tour. Der Weg wird so häufig begangen, dass immer eine Trittspur aus festem, tragendem Schnee vorhanden ist.

Nach diesen Überlegungen am Parkplatz wird es schließlich aber Zeit, mit dem anstrengenden Teil der Wanderung zu beginnen. Wobei der so fordernd gar nicht ist. Die Forststraße, der wir nun für 2,3 Kilometer folgen, steigt zunächst nur sanft bergan. Erst wenn von links eine andere Straße in die unsere mündet, nimmt die Steigung zu, und wir kommen endlich ein wenig ins Schwitzen. Wir passieren eine weitere, von linker Hand kommende Forststraße. Schon kurze Zeit später ist es nun die Straße unter uns, die zu einer Haarnadelkurve nach rechts ansetzt und damit das Ende des breit ausgebauten Weges markiert. Ab hier wird der Pfad deutlich schmaler. Doch dafür lässt der Anstieg jetzt wieder etwas nach. Etwa fünfhundert Meter hinter der Haarnadelkurve erreichen wir eine Blöße in der dichten Forstlandschaft. Von hier haben wir bei gutem Wetter einen schönen Blick hinunter auf den Hennerer Hof und sogar noch weiter bis nach Schliersee. Doch auch an nebelig-grauen Tagen wie unserer einer war, lohnt es sich für ein Foto stehen zu bleiben.
Von diesem Aussichtspunkt ist es noch etwa ein Kilometer, bis wir die Kreuzbergalm erreichen. Und an deren besagtem Kreuz bietet sich auch gut eine kleine Rast an. Weit sind wir hier zudem nicht mehr weg, die erste Hälfte unserer Tour geschafft zu haben. Doch wer erst nach der halben Leistung zur Brotzeit übergehen möchte, der kann gleich weiter laufen. Von der Kreuzbergalm geht es zunächst kurz und steil bergab, doch sofort danach wieder aufwärts. Hier müssen wir nun einem kleinen Pfad am Waldrand entlangfolgen. Dieser bringt uns mit gut instand gehaltenen Stufen aus Holz und Wurzelwerk langsam, aber sicher hinauf zur Grindelalmschneid.

Wer bis jetzt noch keine Brotzeit gemacht hat, dem bietet sich hier die letzte Chance vor dem Abstieg. Dieser bringt uns zunächst kurz bergab bis zur Grindelalm selbst, wo wir nun über die Eingangs erwähnte, eventuell vereiste Forststraße zurück in Richtung Hennerer Hof und Schliersee. Wer jedoch die Tour noch ein wenig Verlängern möchte, der kann auch über den Auer und Reiner Berg bis zur Huberspitze weiterlaufen und von dort nach Schliersee absteigen.
Wieder am Ziel in Schliersee angekommen, können wir uns im Hennerer Hof noch mit einer weitern kleinen Brotzeit eindecken, bevor es mit der Bahn zurück nach München geht.