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Schwierigkeitsskala Klettersteige

Die hier beschriebenen Schwierigkeiten orientieren sich an der in Österreich üblichen Schall-Skala. Neben den reinrassigen Stufen sind auch immer Zwischenstufen wie A/B möglich um anzuzeigen, dass sich eine Tour nicht eindeutig einem Schwierigkeitsgrad zuordnen lässt. Als Ausrüstung sollte in jedem Klettersteig Minimum ein Steinschlaghelm sowie ein Gurt und Verbindungsmittel mitgeführt werden. Das habe ich dabei, selbst wenn ich den Steig ohne Sicherung gehe um mir bei Pausen / Filmaufnahmen einen Standplatz bauen zu können. In der Vergangenheit gab es mehrere tödliche Unfälle mit Menschen die beim Fotografieren abgestürzt sind, daher empfinde ich gerade da eine Sicherung als zwingend. Aufgrund der Tatsache, dass im Klettersteig regelmäßig Sturzfaktoren von über 2, bei statischen Verbindungsmitteln erreicht werden, ist ein Bandfalldämpfer im Verbindungsmittel Überlebensnotwendig. Ohne solchen kann ein normaler Mensch leicht Sturzgewichte um die 2 Tonnen erreichen und damit einen Punkt, an dem Verbindungsmittel, Gurte, Knochen und Innere Organe problemlos reißen. Ebenso muss jedem klar sein, das ein Sturz im Klettersteig aufgrund von Felswänden und Metalteilen niemals verletzungsfrei erfolgen wird. Das Set senkt lediglich die Wahrscheinlichkeit der tödlichen Konsequenz. Damit muss aber auch jedem klar sein, dass ein Klettersteig nur begangen werden sollte wenn man das Gelände genug beherrscht um einen Sturz unter Normalbedingungen ausschließen zu können. Zusätzlich kann übrigens das Auslösen eines Bandfalldämpfers Menschen in Positionen bringen, die nur mit Hilfe von Flaschenzügen (oder der Bergewacht) verlassen werden können. Und was die von Gewittern ausgehende Gefahr in einem berghohen Blitzableiter angeht, muss ich wohl nicht ausführlich werden. Aufgrund der zahlreichen für Anfänger unabwägbaren Gefahren kann ich nur jedem Erst-Klettersteig-Geher einen Bergführer oder zumindest eine Alpenvereinsgruppe wärmstens ans Herz legen. Alle hier beschriebenen Schwierigkeiten setzen eine technische und bauliche Einwandfreiheit des Steiges voraus. Dies ist in den Alpen aber gerade bei älteren Steigen keineswegs die Regel.

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Bei der Stufe A handelt es sich eher noch um Wanderwege als um echte Klettersteige. Die Steilheit hält sich meistens in Grenzen und ausgesetzte Stellen sind wenig an der Zahl sowie hervorragend abgesichert und mit Klammern oder Tritten entschärft. Anfänger benötigen zwar ein Klettersteigset für das eigene Wohlbefinden, geübte verzichten aber üblicherweise.

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Bei Stufe B befinden wir uns im abschnittsweise steilen Felsgelände. Dieses ist jedoch noch hervorragend abgesichert. Wo größere Kletterkünste verlangt werden würden, sind Klammern, Metaltritte oder Leitern vorhanden. Dennoch ist das Gelände bereits ausgesetzt und verlangt ein höheres Maß an Schwindelfreiheit.

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Ab Stufe C beginnen die schon als anspruchsvoll zu bewertenden Klettersteige. Zusätzlich zur generellen Kondition ist ab hier auch ein erhebliches Maß an Armkraft zum Vorwärtskommen notwendig. Dies trifft gerade bei klettertechnisch wenig Versierten zu, die sich oft an den Stahlseilen nach oben ziehen müssen. Klammern und Tritte werden seltener und verlangen teilweise akrobatische Leistungen. Die Felswände sind über längere Abschnitte senkrecht und würden ohne den Klettersteig schon UIAA IV erreichen. Auch geübte Klettersteiggeher nutzen in der Regel das Klettersteigset.

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Bei Stufe D werden die Tritte und Griffe im Felsgestein so anspruchsvoll, das selbst geübte Kletterer nicht mehr auf die Nutzung der Metallteile verzichten können. Felswände sind senkrecht oder überhängend und ein erhebliches Maß an Armkraft ist notwendig. Steige sind oft über längere Perioden durchgehend ausgesetzt und mit viel Luft unter den Füßen versehen.

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Stufe E bis E/F stellt das obere Ende der Schwierigkeitsskala da. Selbst für Geübte sind solche Steige eine Herausforderung. Länger überhängende Passagen, genau so wie die immer rarer werdenden Aufstiegshilfen, verlangen ein erhebliches Maß an Kletterfähigkeit, Armkraft und teilweise schon den Aufbau zusätzlicher Seilsicherungen. Standplätze / Pausenplätze sind teilweise nicht vorhanden und erzwingen die Bewältigung an einem Stück. Nur den „Profis“ vorbehalten.

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