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Sigmaringen - Das unbekannte Rennradjuwel Deutschlands

Aktualisiert: 4. Nov. 2021



Mitten im ländlichen Baden-Württemberg liegt, versteckt und unbekannt, ein unterschätztes Juwel für Rennradfahrer. Der Landkreis Sigmaringen kann mit einer großen Zahl asphaltierter, kaum befahrener Nebenstraßen aufwarten, die sich perfekt für eine Trainingswoche eignen. In den scheinbar sanften Hügeln um das Tal der jungen Donau verstecken sich Anstiege mit echtem Pfeffer, genauso wie rasante Abfahrten über weit geschwungene Kurven und enge Serpentinen. Wer möchte kann hier durchaus zügig seine 2000 hm an Anstiegen zusammenbekommen. Und wer Fan von langen flachen Strecken ist, auch der kann hier den einen oder anderen Streckenabschnitt finden, auf dem sich die eigene Leidensfähigkeit pushen lässt. Doch nicht nur das: Die Stadt und der Landkreis Sigmaringen bieten zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten für Familien, sportliche und abenteuerlustige Urlauber. Somit eignet sich diese Region insbesondere für Rennradfahrer die auch gerne ihre Ehepartner, Kinder oder sonstige nicht-radaffine Freunde und Verwandte mit in den Urlaub nehmen wollen.

Out&Back Erlebniscamp Sigmaringen Campingplatz Übernachtung Sigmaringen

In diesem Blog will ich euch also einmal Empfehlungen für Trainingsrunden, sowie für Unterkünfte, Kulinarisches und andere Freizeitaktivitäten mitgeben. Vielleicht kann ich euch ja im Verlauf des Textes überzeugen, dass es nicht immer Alp dé Huez sein muss, sondern auch die deutlich CO^2 ärmere Reise in die ersten Höhenzüge der Schwäbischen Alp traumhafte Möglichkeiten für Rennradfahrer jedes Leistungsniveaus bietet. Und nicht nur das, denn dank zahlreicher Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen jedes Alters lässt sich dieses Rennradtrainingscamp perfekt als Familienurlaub tarnen. Und weil bei solchen Urlauben die perfekte Dauer bei etwa einer Woche liegt habe ich euch hier sieben verschiedene Strecken mitgebracht.

 




Tempotraining im Donautal

SIG Tempotraining Donautal
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Die kilometermäßig kürzeste Strecke in meinem Programm ist auch gleichzeitig die mit den wenigsten Höhenmetern. Dafür sollte hier die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit möglich sein. Durch den geringen Zeitaufwand eignet sich diese Runde perfekt für den Tag der An- oder Abreise. Oder noch besser als frühmorgendliche Trainingsfahrt vor einem Tag mit Familienausflügen etwa zum Kanufahren auf der Donau. Startpunkt ist wie immer die Stadthalle Sigmaringen, direkt neben dem Out & Back Erlebniscamp. Das Anschließende Stück Donauradweg bis zum Kloster Inzighofen kann zusammen mit der schnellen Abfahrt über Nickhof als Warmup verstanden werden. Zu schnell darf es aber hier noch nicht gehen, denn auf dem Radweg sind bis Inzighofen auch viele Fußgänger unterwegs. Sobald wir aber nach Nickhof am alten Bahnhof Inzighofen nach links auf die Donautalstraße (L277) abbiegen ist Schluss mit der Rücksicht. Ab jetzt heißt es Kette rechts und Waden stramm, mit einem Ziel von mindestens 30 km/h Schnitt.

Schloss Sigmaringen
Das Hohenzollernschloss in Sigmaringen

Die Straße läuft jetzt in vielen langen Kurven entlang der Donau. Immer wieder gibt es kurze Anstiege, die aber flach genug sind um mit einer halben Minute Maximalleistung den Schaltvorgang zu ersetzen. Ebenso sind zu den meisten Zeiten nur wenige Autos unterwegs. Ausnahmen hiervon bilden aber die Wochenenden ab 9 Uhr, wenn es aufgrund des Ausflugsverkehrs doch mal etwas voller werden kann. Wer aber, wie ich, sonst Alpenpässe wie Stilfser Joch, oder in der Gegend um Garmisch – Patenkirchen / Walchensee fährt, der dürfte hier zu keinem Zeitpunkt beunruhigende Verkehrsmengen erreichen.


Steakhaus Sigmaringen Out&Back Palmgarten Abendessen

Erwähnenswert sind noch die sechs einspurigen Felsentunnel, durch die uns diese Strecke führt. Alle haben zwar genügend Platz, dass man als Radfahrer auch ohne Angst vor entgegenkommenden Autos einfahren kann, jedoch empfehle ich zumindest ein Rücklicht ans Rad zu machen. Die Tunnel sind zwar in den meisten Fällen gerade so lang wie breit, aber aufgrund dieser Kürze auch nicht beleuchtet. Und die zwei längsten sind mit Ampelschaltungen geregelt. Der verantwortungsvolle Radfahrer hält sich hier natürlich an diese Ampelschaltungen, auch wenn die Tunnel vom Standpunkt der Ampeln aus komplett einsehbar sind. Stattdessen können die Ampeln als Chancen begriffen werden zweimal einen Start zu trainieren, und als Motivator auf dem Rest der Strecke alles zu geben, damit der Schnitt auch bei Stopps an jeder Ampel nicht unter die 30 km/h fällt.


In jedem Fall folgen wir der Donautalstraße bis Hausen im Tal, wo wir an einem Parkplatz kurz nach dem Ortseingang wenden können, um dann mit Vollgas und größtenteils auf demselben Weg wieder nach Sigmaringen zurückzufahren.

 

Bergtraining Kurz

SIG Bergtraining Kurz
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Die kurze Bergrunde direkt um das Donau- und Schmeietal ist genau das. Eine nur 1 1/2 – 2 Stunden dauernde, 40 km lange Trainingsrunde deren Fokus auf drei Hauptanstiegen mit sehr unterschiedlichem Charakter liegt. Somit ist diese Trainingsrunde wieder ideal geeignet um sie mit einem Tag voller Familienausflüge zu verbinden.

Nach dem Start am Campingplatz fahren wir zunächst die übliche Aufwärmstrecke bis zum alten Bahnhof Inzikhofen, wo wir dann links auf die Donautalstraße L277 abbiegen. Dieser folgen wir nun durch die ersten drei der Felsentunnel bis wir am Dorf Gutenstein nach rechts in die erste der drei Bergwertungen einbiegen. Über etwa ein Kilometer haben wir mit einem durchschnittlichen Anstieg von 10% zu kämpfen. Nach Erreichen des Scheitelpunktes ist es kurz flach, bevor wir in die erste lange Abfahrt der Tour einbiegen.

Wandern im Tal der jungen Donau Donautal Teufelsbrücke Amalienfelsen Sigmaringen

Hier ein kurzes Wort der Warnung: Die Straßen, die wir von unserer Rechtsabbiege in Gutenstein bis zu unserer späteren Rückkehr ins Donautal nutzen sind kleine, gut asphaltierte Nebenstraßen mit einer Spurpreite von 1 – 1 ½ Autos. Zwar sind hier kaum noch Fahrzeuge unterwegs, und ein aneinander vorbeikommen auch üblicherweise kein Problem, jedoch gibt es bei fast allen Abfahrten nicht einsehbare Kurven. Und wer diese ohne Rücksicht auf eventuell entkommende Fahrzeuge schneidet / ausfährt, dem hilft im schlimmsten Fall auch die beste Bremse nicht mehr viel. Geschwindigkeiten jenseits der 70 km/h sind sowohl für bergabfahrende Radler als auch bergauffahrende Autos auf diesen Straßen durchaus noch erreichbar. Und bei diesem Tempo bremst niemand mehr rechtzeitig. Und man zieht dann auch nicht spontan die Kurve noch enger, weil doch ein Auto entgegenkommt. Stattdessen ist die bessere Versicherung einfach an seiner Seite der Straße zu bleiben.


Trotz, oder vielleicht auch ein wenig wegen dieser zusätzlichen Herausforderungen finde ich diese Abfahrten aber absolut geil. Sie geben mir genau den richtigen Mix Nervenkitzel, hohen Geschwindigkeiten und technisch anspruchsvollen Kurven. Auf jeden Fall erreichen wir so recht schnell das Dorf Oberschmeien, wo wir links auf eine wirklich winzige Straße Richtung Storzing abbiegen. Mal direkt am Fluss entlang, mal mit kurzen Hügeln erreichen wir schließlich Storzing, wo die zweite Bergwertung auf uns wartet.

Die Felsen im Donautal

Diese beginnt direkt nach der Eisenbahnunterführung mit dem Absurd steilen Steigweg als Warmup, wird aber über die insgesamt 2.4 km flacher und flacher. Das Ziel ist also klar: Je weiter wir in diesem Anstieg vorankommen, desto höher muss das Tempo werden. Ein Ziel, dass gar nicht so einfach einzuhalten ist. Nach den drei Serpentinen wird die Straße so flach, dass wir schon fast in der Ebene fahren, aber der Scheitelpunkt ist noch nicht erreicht und wir müssen, schon erschöpft von der Anstrengung, weiter pushen. Unser Ziel ist ein Holzkreuz auf einem kleinen Hügel, von dem aus wir tatsächlich auch einen schönen Blick in die Landschaft haben. Weiter geht es jetzt über kleine asphaltierte Landwirtschaftswege, vorbei am Dorf Fürstenhöhe und wieder über eine schnell Abfahrt zurück ins Schmeietal.


Von da entlang des Flusses zurück ins Donautal und zu unserer letzten Bergwertung, dem Anstieg bei Nickhof / Inzighofen. Dieser ist mit knapp 900 Metern der kürzeste Anstieg, ist aber abgesehen von einem kleineren Steilstück in der Mitte so flach, dass wir hier alles an Kraft für einen letzten Bergsprint rausholen können. Und anschließend bietet die Fahrt über den Donauradweg zurück nach Sigmaringen die ideale Möglichkeit für einen Cooldown.

 

Donau Descent

SIG Donau Descent
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Die von mir als Donau Descent titulierte Trainingsrunde ist die letzte der kürzeren Strecken und von mir mit einem einzigen Ziel entwickelt worden: Eine für mich nach Feierabend fahrbare Runde, bei der eine der besten Abfahrten im ganzen Donautal inkludiert ist. Doch die Runde gibt so viel mehr. Dank des hügeligen Profils der ersten Hälfte, gemixt mit dem flachen Donautal und mehreren schnellen Abfahrten ist auf dieser Runde ein 30 km/h Schnitt möglich. Aufgrund der knapp 1000 hm die sich in eben diesen Hügeln verstecken wird das zwar zum echten Kraftakt, aber unmöglich ist es nicht.

Karls Hotel Sigmaringen Übernachtung Sigmaringen

Nun aber zur Strecke. Nach dem gewohnten Warmup bis zum Kloster Inzighofen wenden wir uns zur Abwechslung einmal Südwärts und folgen einer etwas größeren Straße bis nach Göggingen ins Ablachtal. An selbigem entlang geht es jetzt in Richtung Meßkirch, wo wir uns einmal durch die Innenstadt schlängeln. Von hier an erwarten uns 15 km bestes Hügelprofil, in dem sich kurze Abfahrten zum Verschnaufen mit manchmal überraschend langen und steilen Anstiegen abwechseln.


Im Dorf Buchheim angekommen wollen wir nun nicht direkt den Straßenschildern nach Beuron folgen, sondern über Leibertingen fahren, um wirklich das Maximum an Höhenmetern aus der Strecke herauszuholen. Was nun folgt ist eine der schönsten Abfahrten im ganzen Donautal. Fast 300 hm geht es rasant abwärts über eine schmale und kurvenreiche Straße, die mit ihren Begrenzungswänden aus Stein und dem Verlauf durch einen lichten Kiefernmischwald fast schon mediterran anmutet.

Ab Beuron liegt dann das fast flache Donautal vor uns. Und damit die Möglichkeit den 30 km/h Schnitt in einem letzten Kraftakt herauszufahren. Wer möchte, der kann hier ganz schön leiden insbesondere an Tagen mit Wind aus östlicher Richtung, wenn das ganze Donautal mit seinen hohen Felswänden zu einem gigantischen Windtunnel umfunktioniert wird. Durch diesen quälen wir uns aber bis zum Bahnhof Inzighofen, wo dann auch noch der Schlusssprint am Nichhof Climb auf uns wartet. Das Stück Donauradweg bis Sigmaringen funktioniert dabei wieder als Cool down.

 

Einmal um den Truppenübungsplatz

SIG Bergtraining Lang
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Die Runde um den Truppenübungsplatz Heuberg war die erste längere Radstrecke die ich nach meinem Umzug in die Region Sigmaringen gefahren bin. Damals war ich schockiert wie viele Höhenmeter sich in dieser scheinbar sanften Hügellandschaft machen lassen. Heute weiß ich, dass die Schwäbische Alp nördlich von Sigmaringen beginnt. Wer Höhenmeter sammeln möchte, der ist hier auf jeden Fall richtig. Wir fahren auf jeden Fall zur Abwechslung mal nicht das volle Warmup bis Inzighofen, sondern queren die Donau schon in Laiz wo es zum ersten Mal richtig bergauf geht. Und das nur um direkt danach wieder eine rasante Abfahrt bis ins Schmeital zu nutzen. Der folgen wir jetzt stromauf, bis zu einem alten Bekannten: Der Bergwertung in Storzingen.

Restaurant Bootshaus Sigmaringen Abendessen

Auch wenn der Anstieg mit seinen drei Serpentinen verlockend ist, sollten wir hier noch nicht alles geben, denn im Verlauf der Tour werden wir noch einiges an Reserven brauchen. Bis Winterlingen geht es jetzt eigentlich nur noch bergauf, bis dort eine rasante Abfahrt auf uns wartet. Und zur Abwechslung ist die Straße hier mal so breit, dass wir tatsächlich eine ganze (markierte) Spur zur Verfügung haben. Nun geht es wieder an der Schmeie entlang bis Ebingen, wo wir ein wenig Stadtverkehr bewältigen müssen, um schließlich im Ortsteil Lautlingen wieder auf eine kleinere Straße abbiegen zu können.


Der nun folgende Anstieg nach Meßstetten ist ein echter Brecher. Beginnt er noch scheinbar entspannt und flach, nimmt die Steigung schnell immer weiter zu, bis wir auf den letzten zweihundert Metern plötzlich vor einer Wand mit bis zu 20% stehen. Wehe dem, der hier seine Kraftreserven nicht eingeteilt hat.

Zeit zum Verschnaufen ist dafür auf dem nun folgenden Stück, das bis Schwenningen ein schönes Hügelprofil bildet und wie viele Touren in einer rasanten Abfahrt ins Donautal endet. Hier heißt es dann noch mal alles geben um den Schnitt so hoch wie möglich zu treiben, bevor wir wieder in Sigmaringen ankommen.

 

Auf den Höchsten

SIG auf den Höchsten
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Die Runde auf den Höchsten ist die erste mit mehr als hundert Kilometern, die ich euch vorstellen möchte. Der Start ist hier mal etwas anders, denn statt den Donauradweg Richtung Inzighofen zu folgen geht es durch die Stadt und über den Donauradweg Ostwärts nach Sigmaringendorf. Für die ersten vierzig Kilometer folgt jetzt ein hügeliges Profil, in dem sich vier markante, deutlich längere Anstiege verstecken.

Hochseilgarten Sigmaringen Kletterpark Sigmaringen Riesenschaukel

Diese bringen jeweils etwa 100 hm auf den Zettel, sind abschnittsweise sehr steil und geben die Chance sich richtig zu verausgaben. Besonders bemerkenswert ist der dritte, kurz nach dem Strandbad Vogelsang. Das Strandbad eignet sich für die gemütlicheren Radfahrer als Pausenstop. Und am Gipfel des Anstieges hinter dem Strandbad können wir zum ersten Mal die Alpen in der Ferne sehen.


Den kommen wir aber auch gleich ein kleines Stückchen näher, denn nach zwei kurzen Abfahrten erreichen wir das Dorf Zusdorf, und damit den Beginn unserer Bergwertung auf den Höchsten. Die beginnt zunächst als immer steiler werdende Wand, flacht dann aber in ein Hügelprofil mit Zeit für kurze Verschnaufpausen ab und endet schlussendlich in einem Zielsprint über einen sanften Anstieg. Der eigentliche Gipfel des Höchsten ist zusammen mit der dort befindlichen Aussichtsplattform aber nur noch über einen kurzen Trampelpfad erreichbar. Der ist zwar nur 30 Meter lang, wer aber ohne Schloss fährt, der wird sein Rad kurz tragen müssen. Zumindest wenn man den lohnenden Ausblick über Bodensee und Allgäu nicht verpassen will.

Die Aussicht vom Höchsten

Die Strecke zurück nach Sigmaringen ist nun auch Teil der Belohnung. Bis nach Göggingen im Alblachtal wechseln sich rasante Abfahrten mit langen flachen Stücken und wenigen, aber knackigen Anstiegen. Entscheidend ist aber auch hier noch mal ein gutes Kraftmanagement, denn kurz vor Schluss erwarten uns noch einmal 200 hm Anstieg, wenn wir vom Alblachtal ins Donautal wechseln. Aus dem Donautal kommen wir schlussendlich über die bekannte Strecke bei Inzighofen zurück zu unserem Campingplatz. Und das vielleicht sogar in unter vier Stunden.

Denn von allen Touren über 100 km, die ich euch vorstelle hat diese Runde die wenigsten Höhenmeter und lässt es dementsprechend zu, dass hier noch eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erarbeitet werden kann.

 

100 Km um das Donautal

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Die Route, die ich euch jetzt vorstelle, war die erste Strecke mit mehr als 100 km, die ich nach meinem Umzug nach Sigmaringen gefahren bin. Mit mehr als 2000 Höhenmetern ist sie auch die Strecke mit den meisten Anstiegen. Als ich diese Runde entworfen habe, hatte ich zwar ein paar Monate recht intensiv trainiert, aufgrund eines relativ hohen Arbeitspensums gingen sich aber nie Einheiten von mehr als einer Stunde aus.

Hotel Traube Sigmaringen Übernachtung Sigmaringen

Ob 100 Kilometer also noch im Rahmen meiner Möglichkeiten waren, dass konnte ich nicht ganz sicher sagen. Dementsprechend habe ich hier eine Runde erstellt, die viele Möglichkeiten für Spontane Abkürzungen hergab. Wie sich herausstellte war dies zwar zu viel der Vorsicht, jedoch ist die Möglichkeit zur leichten Anpassbarkeit, auch für Ortsfremde eine der Stärken dieser Runde. Natürlich neben der Menge an Höhenmetern die zu bewältigen sind.


Zum Start folgen wir wieder dem bekannten Warmup bis Inzighofen. Von hier folgt die Querung nach Göggingen im Alblachtal. Auf sehr kleinen, aber wie immer gut asphaltierten Straßen geht es nun bis nach Leibertingen. Allerdings weicht unsere Route von der Donau Descent Runde ab, und zwar in der Form, dass wir hier mit deutlich mehr Hügeln zu kämpfen haben. In Leibertingen starten wir dann die Abfahrt Richtung Donautal, nur um an einer Serpentine scharf links abzubiegen und auf dem Weg nach Buchheim noch ein paar Höhenmeter mehr zu sammeln.


Von Buchheim beginnt dann endlich die Abfahrt nach Friedingen an der Donau. Die Straße hier ist zwar etwas größer und mehr befahren, aber so gelangen wir in die kleine Stadt Friedingen, von der aus wir einen traumhaft schönen Anstieg auf der anderen Donauseite starten können. Bis zum Berghaus Knopfmacher ist die Straße breit, sanft ansteigend und wenig befahren was wiederum eine gute Umgebung darstellt um sich selbst zu pushen.

An der Donau

Das Berghaus Knopfmacher eignet sich als schöner Kaffeestop, bevor es wiederum rasant und kurvig nach Beuron ins Donautal bergab geht. Den nun folgenden Abschnitt bis Gutenstein habe ich schon an anderer Stelle beschrieben. In Gutenstein biegen wir dann ebenfalls auf eine schon bekannte Strecke ab: Von hier aus folgen wir der Route „Bergtraining Kurz“, nicht nur um die 100 Kilometer voll zu machen, sondern auch um noch eine ordentliche Portion Höhenmeter mitzunehmen.

Auf dieser Route fahren wir nun bis zurück nach Sigmaringen, wo wir uns das Abendessen im Steakhaus jetzt wirklich verdient haben.

 

Von der Donau an den Bodensee

SIG von der Donau an den Bodensee
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Die Strecke von der Donau an den Bodensee ist die letzte und längste die ich euch in diesem Blog vorstellen möchte. Start ist wieder entlang der Donau Richtung Inzighofen und dann nach Göggingen im Alblachtal. Doch ab hier variiert unsere Strecke.

Kanutour Donau Gutenstein Sigmaringen Amalienfelsen

Denn von nun an fahren wir auf kleinen asphaltierten Landwirtschaftswegen durch Wälder und Felder. Und das in einem Profil, das überraschend flach ist. Kleinere Hügel sind natürlich vorhanden, aber abgesehen von einem Anstieg kurz nach Göggingen bringt keiner mehr als 50 hm auf das Metermaß. Dementsprechend können wir hier ein recht hohes Grundtempo halten.

Dieses steigert sich nur, nachdem wir die Burg Hohenfels erreichen. Diese war zum Zeitpunkt meiner Fahrt leider nicht öffentlich zugänglich, also bin ich direkt vorbei und in die dahinterliegende Abfahrt. Auf dieser schießen wir mit konstant 16-18% Gefälle dem Tal entgegen. Leider müssen wir am Talboden einmal eine etwas befahrene Landstraße queren, weswegen ich nicht empfehlen kann die Geschwindigkeit der Abfahrt für den nun kommenden, ebenso steilen Anstieg mitzunehmen. Jedoch gibt uns das Erreichen des nachfolgenden Hügelgipfels Grund zur Freude. Denn von hier aus trennen uns nur noch unsere Bremsklötze vom Erreichen des Bodensees.

Noch können wir ihn zwar nicht sehen, aber die lange Abfahrt ist so rasant, dass ein Blick zur Seite nicht unbedingt ratsam ist. Endlich erspähen können wir den See in der ersten Serpentine unserer Abfahrt, wenn im dichten Wald plötzlich eine Lücke aufreißt und einen unverstellten Blick auf den See bietet. Zumindest wer das allererste Mal hier vorbeifährt sollte kurz anhalten, auch wenn es fast ein wenig schade ist, die sportliche Abfahrt zu unterbrechen.


Aussichtspunkt oberhalb des Bodensees

Bald erreichen wir das Seeufer, wo sich ein Kaffee- und Badestopp anbietet. In der weiterführenden Strecke haben wir nun zum allerersten Mal in all meinen, in der Region vorgestellten Touren, einen verkehrsreichen Abschnitt zu bewältigen. Es gibt hier zwar einen gut ausgebauten Radweg, der aber bis Stockach teilweise ein geteilter Fuß- und Radweg ist und somit sehr rücksichtsvoll gefahren werden muss. Nun folgt ein langes, aufwärts tendierendes Hügelprofil, bei dem wir zwar nur eine Differenz von 400 hm zu bewältigen haben, die aber aufgrund der zahlreichen zwischengeschobenen bergab Stücke real auf eher die doppelte Höhenmeterzahl kommt. Ebenso war ich bei der Fahrt überrascht, wie viele steile Rampen sich auf dieser Strecke verstecken. Mehr als einmal musste ich in meinen (nicht vorhandenen) Bart schimpfen, um die Belastung dieser Anstiege auszuhalten.

Schlussendlich erreichen wir aber doch Buchheim, von wo aus wir die Traumabfahrt nach Beuron nehmen und schließlich dem Donautal zurück nach Sigmaringen folgen.


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