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Von Sigmaringen durch das Tal der Jungen Donau

Aktualisiert: 1. März 2023


Das Donautal hat mich schon öfter positiv überrascht. Wenn auch hauptsächlich damit wie schön es sich dort Fahrradfahren lässt und wie gemütlich man mit dem Kanu den Fluss hinunter schippern kann. Zu diesen Überraschungen kommt nun eine Wandertour hinzu, die ich ebenso mehr als nur empfehlen kann, und die selbst für mich als Kind der Alpen noch auf meine Liste der schönen Touren landet - wo man sonst die große Mehrzahl aller Touren Gipfelkreuze, Alpines Gelände und Ordentlich Höhenmeter vorzuweisen haben. Wobei, wenn wir genau sind, alle diese Dinge auch auf einer Tour durchs Donautal vorhanden sind - Dann eben nur in einer Anfängerfreundlicheren Form.

Donautal, Ausblick, Gutenstein, Donautalstraße, Tal der Jungen Donau
Ausblick auf das Donautal oberhalb von Gutenstein

Vier Gründe für die Tour

  • Die Möglichkeit die Länge der Tour den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten anzupassen von 5 - 40 km, mit 100 - 1000 Höhenmetern ist hier fast jede Variante Denkbar

  • Eine Gute Anbindung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln die diese Route zu einer sehr Flexiblen One-Way Option macht.

  • Eine Vielzahl großartiger Aussichtspunkte über die Felsenlandschaft des Donautals

  • Viele Möglichkeiten, um Unterwegs einzukehren und so ein wirklich Gemütliche Sonntagswanderung von Gaststätte zu Gaststätte zu laufen

Die Tour

SIG Donautal
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In Sigmaringen finden sich bei der Out & Back Erlebniswelt genügend Parkplätze, sofern man nicht ohnehin mit der Bahn angereist ist. Zu Fuß geht es dann auf dem Donauradweg und Schaukelweg entlang der Donau bis nach Laiz. Dieser Schaukelweg ist ein Überbleibsel der Landesgartenschau in Sigmaringen und ist dem Namen entsprechend mit Zahlreichen unterschiedlich konstruierten Schaukeln ausgestattet. Gerade Familien mit Jüngeren Kindern dürften hier viel Spaß und gemeinsam mit einem Café-Stopp am Hervorragendem Backhaus Mahl in Laiz schon genügend für einen Tag zu tun haben. Für uns ist aber Laiz nur die erste Station auf unserer Tour, wobei wir schon kurz vor dem Ortseingang einmal Anhalten können: Am Wehr, direkt vor dem Ortseingang liegt die Bootsrutsche Laiz und zumindest wenn gerade Kanufahrer anwesend sind - denn dann kann es durchaus eine Pause wert sein, ihnen einmal zuzusehen. Danach wechseln wir an der Straßenbrücke und biegen direkt nach der Brücke links auf einen Kleinen Pfad entlang der Donau ab. Am Ende unseres Weges laufen wir durch eine Unterführung unter der Bahnstrecke und Landstraße nach Beuron und befinden uns nun auf der Alten Donautalstraße, die dem früherem Flussverlauf der Donau folgt.


Schon jetzt können wir zum ersten Mal, wenn auch noch in kleiner Form, Felstürme aus Kalkstein erblicken die so typisch für diese Wanderung sind. Wenn wir nach einer langgezogenen Linkskurve wieder die Landstraße erreichen müssen wir diese queren - etwas vorsichtig denn wir befinden uns in einer schwer Einsehbaren Kurve aber der Verkehr wird hier vor Wanderern gewarnt und ist ohnehin nicht besonders dicht. Anschließend betreten wir, vom Parkplatz aus den Fürstlichen Park Inzikhofen und haben sehr vielen Entscheidungen zu Treffen. Auf unserer Seite der Donau können wir noch die Eremitage besichtigen und zum ersten mal in dieser Tour eine schöne Aussicht genießen. Dafür müssen wir aber ein paar Meter mehr und einen kurzen Anstieg mitnehmen. Nach der Hängebrücke am Amalienfelsen, einem steilen Treppenweg und der Teufelsbrücke müssen wir uns noch entscheiden, ob wir der Kloster Inzighofen selbst besuchen wollen. Zumindest der Kräutergarten ist einen Blick wert und auch am Kloster gibt es mit dem Parkstüberl einen Ort zum Einkehren. Und dann wollen wir uns noch zwischen der Route übers Känzele und den Inzighofer Grotten oder dem direktem Weg zurück zur Donau entscheiden. Das Känzele bietet eine schöne Aussicht über das Donautal, die aber gleichzeitig von allen noch folgenden Rastplätzen eher übertroffen wird. Die Inzikhofer Grotten sind beim ersten Besuch sicherlich interessant, wobei sich mir die Faszination dieses Ortes auf andere nie ganz erschlossen hat. Ich habe mich auf jeden Fall bei allen Wiederholungen der Tour für den kürzesten Weg entschieden, denn die richtige Balance aus Landschaftlicher Schönheit und Einsamkeit wird bei dieser Tour eigentlich erst ab dem Bahnhof Inzighofen gefunden. Hier ändert sich nämlich drastisch der Charakter und was für mich Alpin vorgeprägten Menschen bis dato höchstens als Feierabendspaziergang durchgegangen wäre, das wird jetzt zu einer echten Wanderung die stellenweise vielleicht sogar den Grad T2 der Alpinen Wanderskala tangiert - und das mehr als 100 km Luftlinie von den Alpen entfern.

Rabenfelsen, Thiergarten, Tal der Jungen Donau
Blick vom Rabenfelsen ins Donautal

Über einen Schmalen Weg, dann eine steile Forststraße geht es bergauf, bis zur Ruine Gebrochen Gutenstein, wo wir zum ersten Mal im Laufe dieser Tour auf dem Gipfel eines der massiven Kalksteintürme stehen, die Links und Rechts das Tal der Jungen Donau säumen, und dieses zu einer einzigartigen Landschaft erheben. Wer sich hier an die richtige, teils mit Geländern gesicherte, Abbruchkante stellt, der kann auch mal den ein oder anderem Kletterer durch die Haare streicheln, die hier aus der Wand aussteigen. Von der Ruine Gutenstein geht es wieder Bergab ins Tal der Schmeie, wo wir einen der Fragwürdigsten Momente der Tour bewältigen müssen - um hier nicht ewig zurück in Richtung Sigmaringen zu laufen müsste man hier den Bahndamm überqueren - Ein schritt, von dem ich jedem nur ausdrücklich abraten will. Nachdem wir also mit kurzem Rückweg einen Legalen Überweg gefunden haben, geht es wieder bis zur Schmeie Westwärts und dann über Forststraßen hinauf zum sogenannten Teufelsloch. Dies ist einer der schönsten, von vielen schönen Aussichtspunkten oberhalb des Donautals. Hoch über einer weiten Flussschleife um grüne Wiesen und alte Bäume können wir uns am Rand eines Felsen niederlassen, und gegen eine karge Kiefer gelehnt den Ausblick auf Straße, Bahnstrecke und Donauradweg unter uns genießen. Doch jeder schöne Ausblick muss auch einmal ein Ende habe und wir sind mit unserer Tour noch weit weg von demselben, also geht es weiter Bergab bis Gutenstein. Wir erreichen den Talboden direkt neben dem Laden von Donautal Kanu und der dortigen Einstiegsstelle. Wer mag, der hat auch hier eine Bushaltestelle mit relativ regulären Betrieb und kann die Tour beenden. Für alle anderen beginnt nun aber der wildere Teil unserer Route. Von der Bushaltestelle aus können wir schon auf einem kleinen Hügel ein Kreuz erkennen, dass unser erstes Ziel ist. Auf dem Weg dorthin verändert sich auch wieder einmal die Landschaft - Von grünen Wald hin zu einer fast Alpin anmutenden Schrofenwiese.

Diese Kargen, von Felsen durchsetzen Tockenwiesen sind eine der Typischen Landschaftsformen des Donautals, auch wenn sie von eine vor Ort nicht heimische Gämsenpopulation immer mehr unter Druck gesetzt wird. Über schmale Wege, entlang riesiger Steilwände geht es jetzt, immer gut gangbar, bis zum Rabenfelsen. Immer wieder lohnt es sich hier kurze Pausen für die Traumhaften Ausblicke auf die Donau, oder einfach um die Wald- und Wiesenlandschaft um uns herum zu genießen. Besonders schön ist dabei der Blick vom Rabenfelsen selbst, wo direkt unter uns der Gutshof Käppler liegt. Zum wiederholten Male in unserer Tour geht es jetzt nach einem längeren Abstieg auch wieder langsam Bergab bis Thiergarten. Auch hier gibt es wieder eine Möglichkeit die Tour per Bus zu beenden, oder zumindest uns mit kurzem Einkehren zu stärken. Wo wir bisher einen guten Mix aus kleinen Wegen und Forststraßen hatten, nehmen nun zweiter auf dem Weg in Richtung der Ruine Falkenstein und dann weiter nach Hausen im Tal zu. Zwei Landschaftliche Highlights erwarten uns aber noch, nach der ohnehin sehenswerten Burgruine. Zum einen der Ebinger Turm, ein weitere Gesteinsturm, an dessen Rand wir, geschützt von einem Geländer entlanglaufen können. Der zweite, besonders erwähnenswerte Abschnitt ist dann der Abstieg durch das Reiftal nach Neidingen. Hier geht es über einen kurzzeitig sogar recht steilen Steig aus Holz wieder an großen Felswänden entlang. Von Neiding bis Hausen, gehen wir dann, schon eine große Distanz in schweren Beinen ebenen Weges entlang der Donau, wo wir die Tour am Bahnhof Hausen Beenden können, oder wenn noch Zeit ist im Restaurant von Donautal Touristik für die besten Maultaschen der Gegend einkehren können.

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